Schneeschuhwanderung und Orchideen – kann das sein?
Ein Stammgast auf unseren Schneeschuhwanderungen ist die Vogelnestwurz bzw. die vertrockneten Stängel, die über den Winter bestehen bleiben und so nahezu das ganze Jahr über sichtbar bleiben.
Vogelnestwurz – Neottia nidus-avis
Beschreibung
Obwohl die Vogelnestwurz zu den Orchideen Arten gehört, besitzt sie keine so prächtige Farbgebung. Um diese Pflanze im Wald zu finden, bedarf es schon einen geschulten Blick. Die Vogelnestwurz ist nicht einmal Grün, sondern eher blass-gelbbräunlich, was sie meist nur für Botaniker interessant macht. Sie kann die Sonnenenergie nicht nutzen, weil sie kein Chlorophyll, (grüner Blattfarbstoff), besitzt.
Wenn das Laub sehr hoch liegt, wird dieVogelnestwurz oft übersehen, weil sie sich durch ihre Farbe kaum vom am Boden liegenden Laub unterscheidet. Hier muss schon genau hingesehen werden.
Die Pflanze lebt von zerfallenden organischen Stoffen, die sie mit Hilfe von Bodenpilzen, die das Rhizom umgeben, aufnimmt. Dies ist auch der Grund, weshalb diese sonderbare Orchidee ohne Blattgrün existieren kann.
Die Vogel-Nestwurz ist ein sogenannter Vollschmarotzer.
Die Pflanze benötigt bis zur Blühreife etwa neun Jahre.
Die Blütezeit erstreckt sich normalerweise von Mitte Mai bis Mitte Juni.
Vertrocknete Fruchtstängel bleiben oft jahrelang erhalten
Namensgebung
Der Name Vogelnestwurz leitet sich vom dichten, kräftigen, unverzweigten unterirdischen Rhizom ab, welches mit etwas Fantasie einem Vogelnest ähnelt.
Lebensraum
Die Vogel-Nestwurz besiedelt kalkhaltige schattige Wälder und ist eine typische Orchidee der Kalk-Buchenwälder.
Man findet sie aber durchaus auch in Fichten- Hochwäldern und lockeren, grasigen Kiefernbeständen.
In den Alpen steigt sie bis 1500 Meter auf.
Im Lauf des 20. Jahrhunderts ging die Art in Deutschland vor allem durch eine intensive Waldwirtschaft zurück. Regional ist sie hier gefährdet. Sie ist geschützt.
Hier findet Ihr noch mehr Informationen über die Vogel-Nestwurz