Wildbestäuberkurs im Riedingtal
4-tägige Fortbildung über unsere Wildbestäuber – kleine Tierchen mit großer Leistung!
Vom Naturpark Riedingtal hatten wir noch nie etwas gehört, bis wir den Tipp bekommen haben, dass hier u. a. Intensivkurse über Wildbestäuber angeboten werden. Kurzerhand haben wir uns angemeldet und waren gespannt, was uns alles erwartet!
Unsere Erwartungen wurden mehr als erfüllt. Die kleine Teilnehmergruppe, übrigens viele Spezialisten, wurde bestens begleitet von dem Wildbestäuberexperten Dr. Johann Neumayer.
Fast alle Wild- und Kulturpflanzen werden von Insekten bestäubt. Damit sind sie unersetzlich für unsere Ökosysteme. Obendrein leisten sie noch unentbehrliche Dienste für uns Menschen. All diese Dinge werden dabei oft von uns als selbstverständlich angesehen.
Wir bekamen eine fundierte Einführung in die Vielfalt der Blütenpflanzenarten und ihrer Bestäuber. Dabei haben wir die Grundzüge der Bestimmung von Pflanzen, Wildbienen (insbesondere Hummeln) und Tagfaltern erlernt.
Je nach Wetterlage, wechselten sich Theorieeinheiten in der Wildbestäuberhütte, mit Exkursionen in der freien Natur ab.
Betrachtung der Hummelsammlung unter dem Mikroskop oder Bestimmen der Nektarproduktion einzelner Pflanzen, war für uns eine ganz besondere Erfahrung.
Ausgestattet mit Bestimmungsschlüssel, Netzen sowie Fangdöschen ging es in die umliegende Bergwelt. Zugegeben, für manchen Wanderer waren wir wohl eine etwas seltsame Gruppe…..Aber wir haben nicht nur unglaublich viel gelernt, sondern hatten auch viel Spaß miteinander.
Insgesamt haben wir zu dieser Jahreszeit und Höhenlage 6 verschiedene Hummelarten bestimmt. Von der Höhenhummel (Bombus sichelii) bis hin zur Distelhummel (Bombus soroeensis).
Wir haben Heuschrecken und Tagfalter gefangen und bestimmt. Verschiedene Moorenfalter, Scheckenfalter, Bläulinge und viele andere…..Sogar den seltenen Hochmoorgelbling (Colias palaeno/ohne Bild!). Da war auch unser Tagfalterspezialist Herbert ganz aus dem Häuschen!
Die Sibirische Keulenschrecke (Gomphocerus sibiricus) ist eine Kurzfühlerschrecke aus der Familie der Feldheuschrecken. Die Männchen lassen sich dabei gut an den blasenförmig verdickten Vorderschienen erkennen.
Bis tief in den Abend wurden Erfahrungen ausgetauscht. Auch über mögliche Maßnahmen zum Schutz unserer Wildbienen, Schmetterlingen, Käfern und all den anderen wichtigen wilden Bestäubern.
Wir haben in diesen 4 Tagen viel gelernt, auch dass wir nie auslernen! Wir können dieses Angebot nur wärmsten empfehlen. Hier erfahrt Ihr mehr zu den Wildbestäuberkursen!
Übrigens haben wir noch zwei herrliche Wandertage im Naturpark Riedingtal angehängt und dabei den wunderschönen Apollofalter vor die Linse bekommen.
Falls Ihr Lust habt, auch mal mit uns auf eine Naturbeobachtungswanderung zu gehen…dann schaut einfach mal in unser Programm!